Möglichst selbstständig und mobil sein können, das gilt für viele Menschen als Idealziel. Bekannte in anderen Städten besuchen, mit Zug oder Bus zum Einkaufen fahren, verreisen. Es gibt viele Gründe, weshalb Menschen mit dem Zug und/oder Bus unterwegs sind. Doch für einige Personen bestehen dabei auch Einschränkungen. Barrieren im öffentlichen Raum, volle und unübersichtliche Bahnhöfe, kurzfristige Gleiswechsel und Zugausfälle oder Verspätungen können die Fahrt mit dem öffentlichen Personennahverkehr für Menschen mit körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen, für ältere Personen, Menschen in besonders herausfordernden Lebenssituationen oder für allein reisende Kinder zu einer Herausforderung werden lassen.
Hier setzt das im Jahr 2024 gestartete neue Angebot der Bahnhofsmission Hildesheim an. Bahnhofsmission Mobil soll es Menschen ermöglichen, trotz bestehender Barrieren und Herausforderungen möglichst selbstständig mit dem Zug oder Bus im Nahverkehr unterwegs sein zu können.
Das Angebot Bahnhofsmission Mobil startete in Hildesheim im Mai 2024 und wird durch finanzielle Unterstützung von Aktion Mensch, dem Diakonischen Werk in Niedersachsen sowie Bahnhofsmission Deutschland e. V. ermöglicht. Bedeutsam ist zudem das Engagement der Ehrenamtlichen, die die Durchführung von Bahnhofsmission Mobil erst möglich machen.
Auch wenn sich das Angebot noch im Aufbau befindet, konnte seit Mai 2024 bereits Erstes erreicht werden:
Um das Angebot Bahnhofsmission Mobil in Stadt und Landkreis Hildesheim bekannt zu machen, wurde der Kontakt zu mehreren Kooperationspartnern in Stadt und Landkreis Hildesheim hergestellt. Darunter sind der Inklusionsbeirat der Stadt Hildesheim, das Team LIVE, die Gruppe ABS (Aktive Blinde und Sehbehinderte) in Hildesheim, die katholische Seelsorge für blinde und sehbehinderte Menschen, der Seniorenbeirat der Stadt Hildesheim, der Senioren- und Pflegestützpunkt im Landkreis Hildesheim, Beratungsstellen unterschiedlicher Träger in Hildesheim, Kirchengemeinden in Hildesheim, soziale Einrichtungen wie die Diakonie Himmelsthür, Heimstatt Röderhof, die Lebenshilfe Hildesheim und Lindenhof.
Auch Print- und Onlinemedien wurden genutzt, um das Angebot bekannt zu machen. Neben der Bewerbung auf der Website des Diakonischen Werkes Hildesheim und Instagram wurden 2024 zwei Artikel in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung über das Projekt veröffentlicht. In den Stadtteilanzeigern sowie Kirchengemeindeblättern in Stadt und Landkreis Hildesheim wurde das Angebot ebenfalls beworben. Neu erstellte Flyer wurden an verschiedenen Stellen und bei unterschiedlichen Einrichtungen/Institutionen verteilt. Auch in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „gleis eins“ der Bahnhofsmission Deutschland e. V. erschien ein Artikel über das neue Angebot in Hildesheim.
Eine Vernetzung mit weiteren Bahnhofsmissionen, die Bahnhofsmission Mobil ebenfalls anbieten, ist auf dem Weg. Besonders zu nennen ist hier der Kontakt zu den Bahnhofsmissionen Göttingen, Uelzen, Bremen, Halberstadt, Köln und Stuttgart. Von benachbarten Bahnhofsmissionen im Umkreis wird die Bahnhofsmission Hildesheim zudem bei der Bewerbung des Angebots unterstützt.
Die Finanzierung des Projekts Bahnhofsmission Mobil ist für fünf Jahre gesichert. Es zeigt sich bereits, dass es diese Zeit braucht, um das inklusive Angebot gut und sinnvoll in den Ablauf des stationären Betriebs der Bahnhofsmission zu implementieren und gleichzeitig in der Bevölkerung für potentielle Nutzer*innen bekannt und attraktiv zu machen. Im Jahr 2025 soll die Öffentlichkeitsarbeit weiter ausgebaut werden. Wir wollen bestehende Hemmschwellen, die die Nachfrage bisher einschränken, identifizieren und abbauen, damit zunehmend Begleitfahrten stattfinden, die sich wiederum herumsprechen und für das Angebot werben. Die Ehrenamtlichen wollen loslegen und los-begleiten und freuen sich auf Begleitanfragen.
Ende 2024 wurde der Bahnhofsmission Hildesheim zudem in Gesprächen mit dem Stadt- und Regionalverkehr Hildesheim die Bereitschaft signalisiert, auch für den Busverkehr in Stadt und Landkreis Hildesheim Freifahrtgenehmigungen für die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission Mobil während ihres Einsatzes bei Begleitungen zu erhalten. Damit könnten wir ab 2025 auch in den Bussen im Landkreis Hildesheim begleiten und das Angebot noch mehr Menschen zugänglich machen.
Anfang 2025 findet in Kooperation mit der Bahnhofsmission Göttingen eine dreitägige Schulung für die Ehrenamtlichen von Bahnhofsmission Mobil statt, bei der nochmal alle notwendigen Kenntnisse für die Reisebegleitung gemeinsam erarbeitet werden.
Wir freuen uns auf das neue Jahr und hoffen, 2025 viele Menschen mit Bahnhofsmission Mobil erreichen und unterstützen zu können.
Jolanthe Hailer, Koordinatorin Bahnhofsmission Mobil