Jahresbericht der Kirchenkreissozialarbeit für 2019

Dieses Leitthema zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Arbeit. Das Motto wird deutlich in unserer täglichen Beratungsarbeit:

  • Wir beraten wertschätzend, fair und vorurteilsfrei und erarbeiten mit den Ratsuchenden Lösungen
  • Wir halten an allen Beratungsstandorten offene Sprechstunde vor, um leicht erreichbar zu sein.
  • Zusätzlich vergeben wir zeitnah Termine ohne große Wartezeiten
  • Wir geben Unterstützung, Hilfestellungen und Impulse im Sinne von einer Hilfe zur Selbsthilfe 
  • Wir handeln politisch, mischen uns ein und sind sozialanwaltlich tätig 
  • Wir teilen die Anregungen und Ideen der Ehrenamtlichen und setzen uns gemeinsam für diakonisches Handeln ein
  • Wir mischen uns ein und sind sozialanwaltlich tätig 
  • Wir sind Vermittler zum Beispiel zwischen Ratsuchenden und Behörden

Rückblick und Einblicke

Die Kirchenkreissozialarbeit mit der Allgemeinen Sozialberatung wird an unseren sechs Beratungsstellen Standorten in Alfeld, Bockenem, Elze, Hildesheim, Peine  und Sarstedt angeboten. Die Außensprechstunde in Hoheneggelsen konnte nicht mehr aufrecht erhalten werden. 

Die Allgemeine Sozialberatung ist die erste Anlaufstelle für Ratsuchende bei allen sozialen, sozialrechtlichen, familienrelevanten Themen und Fragestellungen, wie z.B: bei Fragen zu Sozialleistungen wie ALG II, Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz, Wohngeld und Kinderzuschlag. Themen der Beratungen sind häufig auch finanzielle Sorgen, Probleme nach Trennung, Energieschulden, Unterstützung bei psychiatrischen Erkrankungen,

  • Die wöchentlichen Sprechstunden an allen Standorten sind als niedrigschwelliges Angebot geeignet, zeitnah Hilfe zu erhalten  um dann weitere Beratungs- und  Unterstützungsmöglichkeiten zu klären und abzusprechen.
  • Die Nachfrage nach Terminen, losgelöst von der Sprechstunde, steigt an
  • Die Beratungsstellen auf dem Lande haben sich durch die Aufnahme weiterer Beratungsdienste, wie Schuldner-, Sucht-, Flüchtlings- und Erziehungsberatung, Asyl e.V., Sozialpsychiatrischer Dienst und Wildrose e.V. zu Beratungszentren entwickelt.
  • Ebenso befindet sich das Diakonische Werk in Peine, das seit Sommer 2019 auch Schuldnerberatung anbieten, im Aufbau zu einem kleinen Beratungszentrum.
  • Im ländlichen Bereich ist das Diakonische Werk mit seinen Beratungsstellen in Alfeld, Bockenem, Elze und Sarstedt der einzige Anbieter für Allgemeine Sozialberatung und wird auch deshalb gut in Anspruch genommen von den Ratsuchenden, aber auch von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen anderer Institutionen.
  • In den Beratungsstellen in Bockenem und Peine gab es im Sommer Personalwechsel.
  • Die Fallzahlen gesamt betrachtet, sind ähnlich hoch wie in den letzten Jahren, allerdings sind die Beratungszahlen leicht gestiegen. 
  • Die Beratungsanliegen sind komplex und dies hat länger andauernde Beratungsprozesse zur Folge.
  • Der Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in der allgemeinen Sozialberatung ist im Vergleich zum Vorjahr noch gestiegen, nach wie vor recht hoch und liegt abhängig von dem Standort bei 30% bis 66 %
  • Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Integrationshelfer*innen des Landkreises Hildesheim für Geflüchtete.
  • Mitbegründung und Mitarbeit in Runden Tischen Asyl in Kooperation mit Kirchengemeinden und/oder Kommunen 
  • Begleitung und Unterstützung der Gemeindebeauftragten für Diakonie in den Diakonieräumen  „Börde“, „Innerste“,„Leinetal“ und dem Diakonieraumausschuss Peine
  • Mitarbeit in örtlichen Netzwerken und Arbeitskreisen

Themen und Projekte in 2019 :

  • Bei den Beratungen standen Verständnisschwierigkeiten bei Antrags- und Behördenangelegenheiten, sowie finanzielle Schwierigkeiten und Probleme durch mangende Mobilität im Vordergrund. 

  • Für Familien aus prekären Verhältnissen ist es weiterhin sehr schwierig die geforderten Schulmaterialien zu beschaffen, daher gab es wieder diverse Unterstützungsprojekte:

  • Über unseren interdisziplinär besetzten Arbeitskreis“ Gemeinsam Kinderarmut überwinden“ haben wir die Einrichtung eines Runden Tisches „Kinderarmut“ im Landkreis Hildesheim mit unterstützt.

 

Hilfe für Schulmaterialien und Schulstart:

  • Unterstützung für 40 Kinder in der Region Hildesheim für den Schulstart aus dem Sozialfonds Hildesheim
  • „Ein guter Start für Lisa und Jan in Elze“ (Unterstützung für Kinder, die in die erste oder fünfte Klasse kommen)
  • „Ein guter Start für Lisa und Jan im Ambergau“ (Unterstützung für Kinder, die in die erste oder fünfte Klasse kommen)
  • „Ein guter Start für Lisa“ in der Region Coppenbrügge-Bisperode“ (Unterstützung für den Schulstart)
  • 200 Kinder wurden über eine Kooperation mit dem DWiN mit je 50 € unterstützt.
  • Ein großer Teil unserer Beihilfen sind Mittel für Schulbedarf, wodurch Chancenungerechtigkeiten bei Kindern zumindest teilweise ausgeglichen werden konnte.

Kooperationsprojekt mit der EAF,  Stärkung der Mobilität für Familien im ländlichen Raum

  • Im Rahmen der allgemeinen Sozialberatung konnten gezielt etliche Familien über die Beratungsstellen in Alfeld, Elze und Bockenem finanzielle Unterstützung für mehr Mobilität erhalten. Finanziert wurden Fahrkarten, Fahrräder, Fahrradanhänger, um durch eigenständige Mobilität den Lebensalltag besser zu bewältigen.

Mit diesen o.g. Projekten wurden vielen Familien in der aktuellen Situation finanziell geholfen. Die Problematik, dass im ländlichen Bereich die Mobilität schwierig und teuer ist, bleibt bestehen. Ebenso wurde deutlich, dass Bildung und Teilhabe für Kinder und Jugendliche aus finanziell benachteiligten Familien nur bedingt möglich ist. Trotz Erhöhung und Anpassung reicht das aktuelle Bildungs- und Teilhabegesetzt nicht aus, insbesondere im Bereich der individuellen Bedarfe bei besonderen Schulmaterialien (wie z.B. Laptop oder Instrument für die Musikklasse) Ebenso ist der Zuschuss für kulturelle und soziale Teilhabe zu niedrig. In unserem Beratungskontext erleben wir weiterhin, dass die Gruppe an Familien wächst, die im Niedriglohnsektor arbeiten  und knapp über der Berechnungsgrenze für Sozialleistungen liegen. In 2019 konnten wir diese Familien manchmal mit den o.g. Projekte unterstützen. Für 2020 sind wieder kleinere örtliche Projekte im Rahmen des Schulstarts geplant. 

Ebenso  soll im Flecken Salzhemmendorf ein Lernfonds für die vorhanden Grundschulen und die IGS eingerichtet werden. 

Zukünftige Themen und Herausforderungen für die Arbeit:

  • Aktuelle und soziale Entwicklungen wie zum Beispiel des neue Familienstärkungsgesetz aufgreifen und darauf reagieren
  • Problematik der schwierigen Mobilität im ländlichen Raum thematisieren und evtl. Lösungsansätze erarbeiten
  • Beratung, Begleitung und Unterstützungen von Ratsuchenden, die aus der staatlichen Förderung fallen 
  • Weiterhin  die Integration der Geflüchteten in Kooperation mit anderen Fachdiensten begleiten und unterstützen
  • Kirchengemeinden beraten und unterstützen z.B. im Hinblick auf gemeinwesenorientierte Projekte
  • Enge Zusammenarbeit mit den  Diakoniebeauftragten und den Diakonieräumen und der Gemeinden.
  • Stärkung und Nutzung des Diakoniefonds

 

Überblick Kirchenkreissozialarbeit  2019

Beratungszahlen und finanzielle Zuwendungen im Bereich der Kirchenkreissozialarbeit 

 

Dienststelle

Klienten davon
Migranten
Beratungen DW Hi
Beihilfe 
DWiN
BX Mittel
Kirchen-
gemeinden
Stiftungen G15
Mittel
Alfeld 208 45 540

*4.546€

2.400€ 150 € 700€  
Bockenem 63 19 174 655€ 2.720€ 270€   2.641€
Elze 62 41 352 1.655€ 2.040€ 900€ 5.809€ 800€
Hildesheim 192 107 289 1.658€ 947€     3.115€
Peine 73 40 219 649€ 900€   320€  
Sarstedt 101 n.e. 175 1.787€     3.700€ 1.130€
Gesamt 699 252 1.749 10.950€ 9.007€ 1.320€ 10.529€ 7.686€

2019 Alfeld* darin enthalten 3.402€ Beihilfe Drittmittel (Sozialfonds, EAF Mittel, Zukunftsgestalten, Weihnachtsaktion)

DW Hildesheim - Sozialberatung
2019 Hildesheim** 3115 € G15 Mittel setzen sich zusammen G15Mobilität: 1746,45€ - G15 Schulbedarf: 587,5€ - G15 besondere Notlagen: 781€