Familien in Not

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Familien in Not 2018

82 Familien aus dem Bereich des Kirchenkreisverbandes Hildesheim aber auch aus dem weiteren Bundesgebiet haben sich 2018 an FiN gewandt.

Den Weg zu FiN fanden sie durch die Vermittlung von Beratungsstellen des Diakonischen Werkes, von Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten oder sozialen Diensten sowie über das Internet. Dies zeigt, dass die Zusammenarbeit mit Institutionen, Organisationen und Unterstützern ebenso wie die mediale Präsenz unerlässlich sind.

Wer wendet sich an FiN und worum geht es. Welches sind die zentralen Notlagen?

Die an FiN gestellten Beratungs- und Unterstützungsanliegen sind vielschichtig:

  • Eltern mit kranken oder beeinträchtigen Kindern bitten um Unterstützung bei der Finanzierung von Therapien und Behandlungskosten.
  • Familien mit mehreren Kindern, nach Geburt von Mehrlingen oder in Fällen der Erkrankung oder Behinderung der Eltern benötigen Entlastung und Hilfestellung. Für kinderreiche Familien, Menschen mit Schulden, im Sozialleistungsbezug, nach Trennung oder nach längerer Erkrankung mit stationärem Aufenthalt ist es immer schwieriger, angemessenen Wohnraum zu finden.
  • Eltern mit geringen Einkünften möchten ihren Kindern Bildung und Teilhabe ermöglichen. Es geht um Unterstützung für Schulmaterialien, Klassenfahrten, Kinder- und Jugendfreizeiten oder Familienerholung.
  • Familien in Trennungssituationen kommen mit Fragen zum Sorgerecht, zu Umgangsregelungen, zur Unterhaltssituation oder der Existenzsicherung als alleinerziehendes Elternteil zu uns.
  • Junge Erwachsene benötigen Unterstützung bei Fragen zu Ausbildung, Auszug aus dem Elternhaus oder bei Konflikten mit den Eltern.
  • Darüber hinaus wenden sich Menschen in akuten materiellen Notlagen oder psychosozialen Krisen mit dringlichem Gesprächsbedarf an FiN.
  • Einige Familien werden über einen längeren Zeitraum betreut, zum Teil in Kooperation mit unseren Netzwerkpartnern. 

In 2018 hat FiN 15.941 € für Beihilfen und für die Finanzierung verschiedener Maßnahmen eingesetzt. Fast zwei Drittel dieser Summe wurden von anderen Kostenträgern oder Stiftungen akquiriert. So hat sich FiN mit dem Projekt „Familien stärken“ erfolgreich um Zuwendungen aus Spendenmitteln der NDR Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ beworben. Allein mit dieser Hilfe konnten wir 53 Familien mit individuell zugeschnittenen Maßnahmen gezielt entlasten und fördern z.B. durch Unterstützung von Familienfreizeiten, Übernahme von Kursgebühren für Erziehungskurse oder Musikunterricht sowie andere Maßnahmen für gelingende gemeinsame Zeit für Familien.

Aus der Arbeit von Familien in Not 2018

Gemeinsam gegen Kinderarmut

Das Thema Bildung und Teilhabe vor dem Hintergrund unzureichender staatlicher Leistungen für Schulbedarf ist ein Dauerthema. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch 2018 bereits im Frühjahr zahlreiche Anfragen nach finanzieller Unterstützung für Schulausstattung, Einschulungshilfe und Schulmaterial. Neben Mitteln der städtischen Johannishofstiftung, des Diakonischen Werkes in Niedersachsen wurden zusätzlich fast 1000 € Eigenmittel von Familien in Not übernommen.

Im Arbeitskreis „Gemeinsam gegen Kinderarmut“ arbeitet FiN mit unterschiedlichen kirchlichen Bildungseinrichtungen zusammen. Ziel des Arbeitskreises ist es, die Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Familien in der Region zu verbessern. Die gesetzlichen Leistungen sind nicht bedarfsdeckend, der Verwaltungsaufwand für alle Beteiligten ist unverhältnismäßig hoch und es werden längst nicht alle berechtigten Familien erreicht. In dem Wissen, dass Bildung ein wesentlicher Faktor ist, der spätere Armutskarrieren verhindern kann, haben wir gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsverbänden im Herbst 2018 zu einer Auftaktveranstaltung für einen Runden Tisch „Kinderarmut“ für Stadt und Landkreis Hildesheim eingeladen.

Vernetzung

Die Stiftung Familien in Not ist Mitglied im Stiftungsnetzwerk Bildung in Niedersachsen und im Hildesheimer Dialog der Stiftungen. Kooperationen mit anderen Stiftungen im Bereich Schulbildung, Berufliche Bildung, Jugendhilfe und Jugendförderung sind hilfreich und wichtig. Auf diese Weise werden regionale Kräfte und Initiativen gebündelt und nachhaltige Strategien entwickelt. Hier liegt neben den Kontakten zu Firmen und Institutionen in der Region Hildesheim ein weiterer Kooperationsschwerpunkt für FiN. So organisierte die Hildesheimer Bürgerstiftung im Juni 2018 gemeinsam mit dem Freiwilligenzentrum Bonus den 3. Markt des Ehrenamtes, bei dem sich FiN – unter anderem in den Diskussionsforen – präsentieren konnte.

Ehrenamtliches Engagement

Hintergrund für den Aufbau dieses neuen Tätigkeitsfeldes sind die Erfahrungen aus unserer Beratung: Familien benötigen in bestimmten Lebenslagen gelegentlich oder regelmäßig unterschiedlichste Unterstützung. Diese reicht von alltagsnahen Hilfen zur Entlastung der Eltern über die Förderung von Kindern und Jugendlichen bis hin zur Unterstützung bei organisatorischen und behördlichen Angelegenheiten.

FiN bietet Menschen auf der Suche nach einer sinngebenden Aufgabe, viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ehrenamtliche können Familien praktisch und alltagsnah helfen und dabei eigene Erfahrungen weitergeben.

Die ehrenamtlichen Angebote ergänzen professionelle Maßnahmen und sind als zusätzliche Hilfe gedacht. Die Ehrenamtlichen wählen selbstbestimmt die Art und den Umfang ihres Engagements. Sie sind Teil des Teams von Familien in Not.

Gisela Sowa, Februar 2019