Andacht des Pflegeverbundes im Diakonischen Werk e.V.

„Es folgt die Kurzandacht der Tonkirche – in dieser Woche gestaltet von Mitarbeitenden des Diakonischen Werks. Es sprechen heute Diakoniepastor Ralph-Ruprecht Bartels und Pastorin Anke Gahrhammer Paul. Sie ist als Geschäftsführerin zuständig für Diakoniestationen,  Altenheime und die Familienbildungsstätte im Diakonischen Werk e.V.

Jesaja 40,31: Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden.

Ralph-R. Bartels (RRB): Frau Garhammer - Paul, das würde man sich ja im Alter wünschen: noch einmal Kraft bekommen und wie ein Adler sich frei und ungehindert bewegen können, durch einen weiten Himmel schweben und das Leben genießen. Die Wirklichkeit sieht oftmals anders aus. Sie stehen für den Pflegeverbund des Diakonischen Werkes Hildesheim-Sarstedt e.V. - mit den Sorgen und Nöten des Alters kennen Sie sich bestimmt gut aus.

Anke Garhammer-Paul (AG-P): In unseren Einrichtungen liegt uns natürlich zuallererst die Pflege unserer Bewohner und Patienten am Herzen. Aber als diakonischer Verbund haben wir uns den Menschen mit Leib und Seele verschrieben. Das heißt, wir versuchen immer den ganzen Menschen zu sehen und auf das Leben im Alter mit all seinen Facetten einzugehen. So haben wir nicht nur unsere Bewohner und Patienten selbst im Blick, sondern auch ihre Angehörigen und bieten in den Diakoniestationen beispielsweise Unterstützung für Menschen an, die einen an Demenz erkrankten Partner oder Verwandten pflegen.

RRB: Können Sie und Ihre Mitarbeitenden etwas dafür tun, dass Menschen im Alter wieder wie Adler auffliegen, d.h. den Lebensmut nicht verlieren?

AG-P: In unseren Häusern möchten wir den Bewohnern nicht nur kompetente Pflege bieten, sondern ein Zuhause. Da ist die hauseigene Küche wichtig, und es gibt zahlreiche Angebote: Ich kann am Abend bei einem Gläschen Wein zum Kegeln gehen, mich beim Tanzen im Sitzen fit halten, mich im Gesprächskreis mit anderen über Gott und Welt austauschen oder beim Ausflug auf Safari gehen – im Serengeti-Park zumindest. Nicht zuletzt spielt für uns als Diakonie auch der Glaube eine wichtige Rolle.

RRB: Der Glaube hilft zum Auffliegen, zum Lebensmut?

AG-P: Der Glaube ist für uns als Diakonisches Werk Lebensbegleiter. Uns trägt das Vertrauen, dass Gott uns durch unser ganzes Leben trägt. So feiern wir fröhliche Gottesdienst zum Sommerfest wie wir auch Sterbende begleiten oder Trauergruppen für Angehörige in unseren Einrichtungen anbieten. Ich erlebe dies als Kraftquellen für die Menschen, die zu uns kommen und für die wir da sind.