Tablet Café im Michaelis Weltcafé

Nachricht 11. März 2018

„Das habe ich von meinen Kindern geschenkt bekommen“, sagte die ältere Dame und deutete auf das vor ihr liegende Tablet, „aber ich kann damit gar nichts anfangen!“ Sie hatte sich zu dem Tablet Café in den Räumen des Michaelis Weltcafés angemeldet. Mit ihr saßen nun 14 weitere Seniorinnen und Senioren an den Tischen, die sich auch über die Handhabung eines Tablet-PCs informieren wollten.

Mandy Steinberg als Managerin des Weltcafés hatte dazu Pastor Ralph-Ruprecht Bartels eingeladen, der zum einen Diakoniepastor des Kirchenkreisverbandes Hildesheim ist und zum anderen im Haus kirchlicher Dienste in Hannover das Projekt „Das vernetzte Dorf“ betreut. Im Rahmen dieses Projektes geht es unter anderem darum, Seniorinnen und Senioren mit der digitalen Kommunikation über Smartphone, Tablet oder PC vertraut zu machen. Die fünf Tablets, die er im Gepäck hatte, wurden fast nicht gebraucht, weil viele schon über ein solches Gerät verfügten. Trotzdem bestand großes Interesse daran, mehr darüber zu erfahren, was man damit alles machen kann. Bartels fing ganz von vorne an und erläuterte zunächst, wie ein Tablet aufgebaut ist. Wo ist der Schalter für das Ein- und Ausschalten? Wie verstelle ich die Lautstärke? Wo schließe ich Kopfhörer oder eine Speicherkarte an? Danach wurde das innere des Tablets erkundet: Was ist eine App? Welche gibt es und was kann man damit machen? Wie stelle ich eine Verbindung zum Internet her?

Glücklicherweise gibt es im Weltcafé ein freies WLAN, so dass alle Tablets auch online geschaltet wurden. Dadurch war es möglich, dass die Teilnehmenden auch vieles ausprobieren konnten. Sogar das „Skypen“ (Bildtelefonie) hat geklappt. Nach zwei Stunden war man dann gut mit Informationen und Erfahrungen versorgt. Die Meisten sind dann auch eine Woche später zum zweiten Termin erschienen. Diesmal stand das Erlernen einer ganz wichtigen Handhabung auf dem Programm. Ein Tablet soll ja hauptsächlich der Kommunikation dienen. Deswegen ist das Email-Programm immer noch eine der wichtigsten Anwendungen. Mit der Kamera des Tablets ein Foto aufnehmen, es abspeichern und anschließend mit einer Email verschicken - das war schon eine recht komplexe Aufgabe. Es brauchte dann auch einige Wiederholungen, bis die einzelnen Arbeitsschritte sich eingeprägt hatten. Aber am Ende war man stolz darauf, dass man jetzt endlich einmal auch mit den Enkeln Schritt halten konnte. An diesem „Schritt halten“ soll auch weiterhin gearbeitet werden. Weitere Treffern sind geplant, in denen es z. B. darum gehen wird, sich Informationen aus dem Internet zu besorgen, Lehrfilme auf Youtube aufzurufen oder auch Nachbarschaftsplattformen kennen zu lernen. Das Tablet Café versteht sich als ein Beitrag dazu, die sog. „digitale Spaltung“ - also den Unterschied zwischen denen, die online sind und denen die es nicht sind - zu überwinden.